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Sonntag, 14.09.2014

Tag 23 - Wiesenhatsch, steile Auf- und Abstiege, haessliche Huetten, ein bisschen Hagel und leben wie ein Nomade

Siguer → Gesties → Pla de Montcamp → Balledreyt → Ref. les Clarans → Artaran → Station de ski de fond de Beille

Der heutige Hatsch war an sich relativ gemuetlich. Lediglich das bisschen Gestruepp und der nicht so ganz schoene Wanderweg zwischendrin waren etwas nervig.
Petite Gite

Der gestrige Abend hinterliess in der Frueh seine Spuren. Mit einem flauen Magen stand ich vor 7 Uhr auf um mit den anderen zusammen zu fruehstuecken. Als ich unten ankam, war auch schon gedeckt. Ich stellte gleich eine Milch zum erhitzen auf den Gasofen, schliesslich stand ich ja auf eine heisse Schokomilch. Dann legte ich mit der Fruehstuecksorgie los. Viele Schuesseln an Cornflakes mit Erdbeerstueckchen verschlang ich, dann auch noch eine Scheibe Brot und einige Tassen an heisser Schokomilch. Der Rentner, mit dem ich mich gestern laenger unterhalten habe, stand auch auf heisse Schokomilch. Endlich mal treffe ich einen, der's mir gleichtut. Nach dem Fruehstueck spuelte ich noch das benutzte Geschirr ab, packelte zusammen und startete dann um 8 Uhr relativ spaet und kurz nach der Gruppe an Franzosen.
Weiterer Aufstieg den Bergruecken entlant

Mit flauem Magen lief ich erst mal die ersten paar Meter nachdem ich vom Dorf heraus war ueber einen Grasweg nach oben. Meine Schuhe hatten hierbei wirklich wenig Halt. Ich glaube, dass der GR10 fuer mich wenn, dann wg. meinen abgehatschten Schuhen anstrengend ist. Die zu laufenden HM machen mir jedenfalls nicht mehr wirklich viel aus. Ueber einen Waldweg zog sich der GR10 in wenigen Kehren weiter hoch und kurz vor dem Dorf Gesties hatte ich 2 der Franzosen eingeholt und der andere wartete in Gesties auf die anderen beiden. Das war dann das letzte mal, dass ich die gesehen hatte. Der Weg durch das Dorf war relativ gut markiert und weiter ging's ueber viele Kehren in einem weiteren alten Waldwanderweg nach oben. So kam ich bald beim oberen Col an, bei dem mich auch schon die Sonne anblinzelte. Der Weg verlief aber dann auf der Seite kurz unterhalb des Berggrates entlang, bei dem ich noch fuer ein paar Minuten vor der Sonne geschuetzt war.
Blick zurueck nach Lercoul

Dann aber musste ich auch meinen Schlapphut herausholen um noch etwas sehen zu koennen. Ueber Weidewiesen verlief der Weg dann den Bergruecken weiter entlang und ich sah bald schon in der Ferne den fuer heute hoechsten Punkt auf etwas ueber 1900 HM. Der Weg dorthin zog sich noch etwas hin und unterwegs traf ich auch auf eine Art Hirten der von wo anders aufgestiegen war. Als ich ihm sagte, dass das Wetter heute ja wunderbar ist, meinte dieser, dass es am Abend aber noch stuermen wuerde. Ja nein! Das brauche ich echt nicht, da ich ja oben zelten wollte. Er meinte dann, dass er mich auf einer anderen Seite wiedertrifft und lief dann einen anderen Weg entlang, der ihn um den Berg herumfuehrte, statt die letzten vllt. 50 HM aufzusteigen. Ich folgte den Wegmarkierungen aber weiter bis hoch zu dem "Gipfel", wobei das kein wirklicher Gipfel war sondern eher ein gruener Grashuegel. Ich freue mich schon auf die paar kommenden Tage, weil ich vermute, dass es dort wieder deutlich pyrenaeischer wird.
Der Weg den Bergruecken entlang

Der Ausblick hatte aber etwas. Ich konnte auch ein paar Cols sehen, ueber die ich gestern gestiegen war und auch die vermeintlichen Berge, die ich in den naechsten Tagen bewandern werde. Das Wetter war gerade auch noch herrlich, doch mir lag immer noch die Aussage von dem vermeintlichen Hirten im Kopf, dass es heute noch stuermen wird. Weiter unten sah ich 2 Zelte stehen sowie ein paar Autos. Dorthin fuehrte mich auch der Weg und ich dachte, dass das ja der Ort sei, den mir der vermeintliche Hirte auf der Karte gezeigt hat. OK, dann schaue ich mal hier in ein Zelt und da war er dann auch. Hier oben waren Zelte aufgebaut, da um die Ecke ein Gebaeude fuer die Schaefer gebaut wurde. Und zwar genau in den Huegel hinein, sodass man es von oben betrachtet ueberhaupt nicht sehen kann. Damit ist es sogar lawinensicher obwohl es am Hang ist, aber hier oben ist alles so flach, dass wohl so und so nichts passieren kann. Gemuetlich stieg ich dann weiter ueber den Hang ab bis der GR10 von der Schotterstrasse vom Abstieg abbog und rechts einen Hang wieder etwas bergauf fuehrte.
Der weitere Weg bei dem Zelt mit den Schaefern vorbei

Man koennte auch der Schotterstrasse folgen, allerdings waere das ein groesserer Umweg mit mehr HM und km. Ueber Wiesenhaenge ging's damit wieder ueber Schlammwege hinweg. Dafuer sollte der GR10 wirklich bekannt werden. Der Weg des Schlamms. Ich kann mich auf dem GR11 nur sehr, sehr selten an so viel Schlammwege erinnern. Der GR11 verlief allerdings auch im allgemeinen naeher an dem Hauptkamm der Pyrenaeen, zumindest gefuehlt. So gelangte ich wieder zurueck zur Schotterstrasse, bei der der Weg allerdings gleich wieder zu einer Kaeserei knapp unter der Fahrtstrasse abbog. Die Wegfindung hier war nicht all zu leicht, da sich manche Wegmarkierungen doch eher versteckten als offen zeigten. Ein paar umgefallene Wegmarkierungspfosten stellte ich auch mal wieder auf. Ueber den Winter werden die wohl ganz sicher nicht halten, aber fuer die noch in dieser Saison nachfolgenden GR10 Gaenger koennte das bei Nebel wirklich sehr viel helfen.
Ich haette die Toilette anders herum gestellt. Dann hat man einen schoenen Ausblick wenn's mal laenger dauert :-)

Uebrigens habe ich noch alle Zeit der Welt um heute den Bericht zu schreiben, da an meiner Unterkunft der "Gastgeber" erst in 3 Stunden kommt. Bis dahin vergnuege ich mich mit dem Wein, der in einer seiner Gaestehuette herumsteht :-). Nach der Kaeserei kam sogleich eine Nothuette, die in der Karte nicht eingezeichnet war. Die war innen drin auch ganz OK, hatte aber nur das Allernoetigste. Es kann einfach keine Nothuette mit der mithalten, in der ich vor ein paar Tagen genaechtigt habe. Dann wurde der Weg deutlich interessanter. Er stieg irgendwo ab und ich folgte teils Wegmarkierungen an Steinen, dann wieder mal Wegmarkierungen an den Enden von kleinen Stecken, dann mal wieder Steinmaennchen. Irgendwie fuehrte der Weg dann ueber einen steinigen, von Gestruepp zugewucherten Weg bergab. Leicht war dieser Weg nicht zu gehen, aber nicht aufgrund von meinen abgenutzten Wanderschuhen sondern einfach, weil der Weg nicht eben war und man sich die ganze Zeit konzentrieren musste, wo man seinen Fuss hinsetzt.
Die neu gebaute Unterkunft der Schaefer

So waren bald wieder 400 HM durch das Absteigen von ganz oben zunichte gemacht und ich kam bei der Nothuette Refuge de Balledreyt an. Diese war allerdings auch nicht gerade einladend von innen. Von aussen sah diese hervorragend aus, aber von innen war diese zwar brauchbar, aber einfach nicht so gemuetlich wie meine Lieblingsnothuette. Der weitere Weg wurde dann eine wahrliche Wegsuche. Ohne die paar Steinmaennchen haette das Suchen wohl doppelt solange gedauert. Zwischen irgendwelchem Wiesengestruepp, Steinen und sonstigem Zeug was es in den Bergen gibt schlaengelte sich der Weg irgendwie, ja wirklich irgendwie, herunter. Mal ueberquerte er einen kleinen Fluss, mal ging's wieder schlammig daher, mal auf kleineren, dann wieder auf groesseren Wanderpfaden. Dieser Weg zog sich auch ganz schoen hin, da er nie ueber eine laengere Strecke geradeaus fuehrte, sondern anders. Falls ich irgendeine Abbiegung verpasst habe, rauchte ich auch einen Alternativplan. Dieser war dann auch klar, als ich in die Karte blickte, naemlich einem unmarkierten Trampelpfad den Fluss abwaerts fuer etwas mehr als 3 km zu folgen und dann die Strasse, wo ich herauskommen wuerde, hochzulaufen.
Die Nothuette nach dem Abstieg

Dann aber gelangte ich an eine Lichtung und der Weg bog nach rechts ab um den weiteren 350 HM Anstieg fuer heute einzulaeuten. Der war mal wieder sehr, sehr steil. Die Hoehenlinien in der Karte waren fast miteinander verbunden und auch die vielen Kehren aenderten nicht viel daran, dass der Weg einfach nur steil war. Allerdings verlief dieser auch im Wald und bot mir damit Schutz vor der Sonne. Achja, die Sonne. Mittlerweile versteckte sich diese hier und da auch mal hinter einem Woelkchen. Auf der Lichtung, auf der ich oben ankam war ich mal wieder um die Wegmarkierungen froh. Ohne diese wuerde man sich auf diesem Wanderweg wohl mehr als nur einmal verlaufen oder man wuerde einfach geradeaus mit Hilfe des Kompass das naechste Ziel ansteuern. Der nun folgende Weg stieg bald wieder im Wald verlaufend nur sehr langsam ab oder sogar mal wieder bergauf. Die Schlammloecher zu ueberwinden stellte sich mal wieder als besondere Herausforderung heraus. Wie ist das nur, wenn es ein paar Tage hintereinander regnet? Ist das dann ueberhaupt noch ohne tiefem Einsinken in den Schlamm schaffbar? Bei einer weiteren Lichtung bog der Weg links ab und fuehrte nun endgueltig herunter. Er folgte erst mal dem Fluss zu seiner linken Seite und querte diesen ueber eine kleine Bruecke.
Nach dem Abstieg gelangte ich ueber einen kleinen Fluss und es standen der weitere Aufstieg vor mir

Dann gab es auf einmal einen weiteren abbiegenden GR10 Pfad, der wieder ueber eine Bruecke zurueckfuehrte. Das war wohl die Abkuerzung, mit der ich mir 1 km eingespart haette, aber das war nicht so wild, da ich es heute nicht wirklich eilig hatte. Mir hat es eigentlich nur gestunken, dass ich die Abkuerzung selbst uebersehen habe. Der Weg verlief dann nur sehr langsam bergabsteigend zur Rechten des Flusses, bis dann eine sehr, sehr steile Stelle kam. Diese war so steil wie der vorherige steile Aufstieg und ich schaute immer darauf, dass ich viel Laub auf den vielen herunterfuehrenden kleinen Wegen fand, sodass das Gewicht schoen abgefedert wurde. Einmal rutschte ich auch aus und bog einen meiner Wanderstecken etwas durch. Zum Glueck nicht so stark, dass die Carbonfasern zersprungen waere. Sonst haette ich wirklich ein Problem. Ohne Wanderstock das Gewicht in meinem Rucksack zu schleppen waere sehr, sehr schwer. Nach dem steilen Abstieg bei dem ich immer in der Naehe des rauschenden Flusses lief ging's erst noch ueber eine Bruecke und dann ueber eine Forststrasse zur Teerstrasse in ein paar Minuten herunter. Diese Teerstrasse querte noch eine Bruecke und dann bog links der Wanderweg gleich wieder ab, der das Refuge les Clarans mit 10 Minuten anzeigte. Es war nochmal ein etwas grasiger, aber nicht steil aufsteigender Weg zu bewaeltigen um dann auf einem kleinen Wanderweg bis zu einer gruenen Wiese zu fuehren. Dort war das Refuge mit 150m angeschrieben.
Die Nothuette, die von innen einfach nur ungemuetlich und ohne Dosen ausgestattet war

Als ich ueber diese Wiese lief, sah ich das Refuge les Clarans auch schon gleich und dachte nur, dass es aber nicht gerade einladend aussah. Ich hoffte schon die ganze Zeit darauf, dass Fabrice (Das ist der Gastgeber von gestern, der auch Konservendosen in diese Huette schleppt) hier auch ein paar Dosen Bier und Cola deponiert hat und dass es eine schoene Sitzmoeglichkeit gibt. Als ich dann die Stahltuere oeffnete, war ich bitter enttaeuscht. Stuecke der nicht mehr vorhandenen Matratze lagen auf dem Boden, die Schlafmoeglichkeit selbst bestand nur aus ein paar Brettern die als Bettgestell dienten und die Huette war einfach nur ungemuetlich und verdreckt. Na Prost Mahlzeit. Von den Konservendosen war auch keine Spur und ich dachte mir, dass die 3 Franzosen die mit mir heute Frueh gestartet sind, hier die Konservendosen erwarten wuerden. Hoffentlich haben die noch ein bisschen Notration mit dabei, sonst werden die heute hungern. Was ich auch schlimm fand war, dass es hier kein Wasser gab. Zumindest habe ich in der Naehe keine Quelle gefunden. Man muss sich wohl bei dem Wasser aus dem Fluss bedienen. Als ich mir die Huette so anschaute fiel mir auch auf, dass der eine Raum ja nie die ganze Huette sein koennte und dass es noch einen zweiten Raum geben muss. Vllt. ist ja dort das "Gold" versteckt! Als ich um die Ecke schaute, war da noch eine zweite Tuer ohne Schloss. Aha!!! Aber der Weg dorthin war mit kniehohen Pflanzen zugewuchert, u.a. Brennnesseln. So lief ich erst mal 20 Meter zum Ende eines Gatters um dann wieder 20 Meter durch diese Brennnessel Folter zu laufen. Da prickeln die Beine! Als ich die Tuere oeffnete und einen "Goldschimmer" erwartete, stand ich aber nur vor einem leeren Raum in dem ein paar Saecke mit Salz o.ae. herumstanden. OK, das war also auch eine Niete. Also was soll ich hier? Es war gerade mal 13:30. Ich hatte also die Tour statt in etwas ueber 9 Stunden in 5,5 Stunden geschafft.
Ueber diese Felsen fuehrte ploetzlich der Wanderweg

Eine Pause wollte ich bei dieser Unterkunft aber nicht einlegen. Es war hier einfach irgendwie ungemuetlich. Das Gras war auch leicht feucht, sodass dieses auch keine Alternative gewesen waere. So beschloss ich eben einfach weiter zu laufen. Es ist ja nicht das erste mal, dass ich mehr als 2000 HM an einem Tag hochlaufe und das waere ja sowieso ueber den ganzen Tag verteilt. So machte ich mich an den weiteren Aufstieg und schaute auch in den Himmel. Dieser war mittlerweile von einer dichten Wolkendecke ueberzogen, wobei die eine Haelfte ueber mir auch schon relativ dunkel war. Da wird wohl bald was herunterkommen, dachte ich mir. Eilig hatschte ich also los um mich an den fuer heute letzten Aufstieg zu machen. Dort oben gab es neben einem Restaurant bei einer Skistation auch noch eine Art Nomadenzeltstadt bei der ich angeblich uebernachten koennte. Zelten bei Blitz und Donner in der Naehe der Gipfel ist mir doch etwas unangenehm. So waren eben heute noch 900 HM zu schaffen. Statt dem Mittagessen stopfte ich mir ein Snickers als Energiespender rein. Das muss reichen. Der Aufstieg verlief wieder zumeist im Wald. Einmal kam ich kurz auf einer Farnwiese heraus... Dieser sch**** Farn! Dieses Urzeitgestruepp, das noch nicht richtig ausgerottet wurde. Wozu ist dieser Farn ueberhaupt gut?!?
Die Wasserquelle mit dem herrlichen frischen Wasser

Auf dieser Lichtung fuehrte der Wanderweg dann auch aus irgendeinem Grund ueber grosse Felsbrocken, die hier einfach im Weg herumstanden. Vllt. wurde der Weg einfach als Spass darueber gelegt. Unglaublich viele Kehren fuehrten auch hier mal wieder bergauf. Vllt. machte ich mal 3 kurze Trinkpausen von einer Minute. Ich legte ein wirklich gutes Tempo vor und als ich den Stausee auf der anderen Bergseite sah, wusste ich, dass das steile Stueck gleich zu Ende sein wird. Der Wald tat sich dann auf und ich trat aus einem etwas feuchten Waldgebiet in eine trockene steinige Grashalmlandschaft. Der Weg fuehrte dann auch nicht mehr so steil den Berg rauf und ich folgte weiterhin den GR10 Markierungen. Dann sah ich ein Schild, auf dem 'Source' stand. Aha! Eine Quelle. Das ist prima. Falls naemlich das Restaurant oben geschlossen hat, brauche ich dringend Wasser. Den GR10 verlassend folgte ich dem vom Schild ausgewiesenem Weg und wurde nach 3 Minuten auch schon fuendig. In den Berg wurde ein Rohr reingeschoben, aus dem klares, frisches und sehr kuehles Quellwasser floss. Damit fuellte ich gleich meine 2 Flaschen auf und war heilfroh, dass ich sogar kuehles Wasser gefunden hatte. Dann erinnerte ich mich an Fabrice von gestern, der mir sagte, dass es in nur 200 bis 300 Metern Entfernung von der einen Nothuette Wasser geben wuerde. Aha! D.h. im Umkehrschluss, dass ich doch gleich bei dieser Nothuette sein muesste und genauso war es auch.
Die Artaran Huette

Im Handumdrehen kam ich bei der Artaran Huette heraus die ich natuerlich auch inspizierte. Allerdings war die auch einfach nicht einladend. Das ist heute das letzte Mal, dass ich auf einer Nothuette lt. Fuehrer schlafen muesste und ich bin wirklich froh, dass ich nicht in einem solchen Loch bleiben muss. Ueber eine Forststrasse gelangte ich dann weiter zur Skistation bei der auch das Restaurant geoeffnet hatte. Genau richtig, denn mittlerweile fingen auch meine Fuesse schon wieder das Prickeln an da ich mich nicht mehr im Aufstieg befand und auch noch die Strasse entlang laufen musste. Sogleich legte ich meine Sachen an einem freien Tisch ab, zog meine Wanderschuhe aus und holte mir Cola+Bier das ich mit einem fragenden Gesichtsausdruck erst mal fertig gemischt ordern wollte. Die Frau gab mir dann beide Sachen aber doch getrennt. So setzte ich mich draussen noch im Halbsonnenschein hin und auf einmal fing es das Regnen an. Puh, Glueck gehabt. Da bin ich hier nochmal genau zur rechten Zeit angekommen. Der Sonnenschutz diente nun als Regenschutz und dann wurde der Regen auch noch sehr kurz zum Hagel. Ich packelte hier meine Brotzeit aus, leicht versteckt hinter dem Tisch und fing an, den restlichen Kaese aus Rouze und die Wurst mit dem alten Brot zu verputzen. Ich hatte noch ein paar Konservendosen sowie ein Baguette dabei, das ich mir fuer morgen aufhob. Die Wurst allerdings war schon aussen etwas ganz leicht an 2 kleinen Stellen verschimmelt, aber das hat mir auch schon vor ein paar Tagen nichts ausgemacht. Die Haut zog ich ja immer ab und auch soweit hatte ich damit keine Probleme. Also mampfte ich um ca. 3 Uhr meine Mittagsmahlzeit und hatte mein Cola+Bier. Dann noch der Regen, dem ich entflohen bin... Prima. Jetzt fehlt nur noch eine Unterkunft.
Hier sieht man die Wetterfront: Links dunkle Wolken und rechts Sonnenschein

Zelten will ich hier oben nicht, da schon alles nass ist und ich morgen ein nasses Zelt mitschleppen muesste. So schaute ich mich in dem Gebaeude vom Restaurant um, ob es hier etwas brauchbares gaebe. Ein paar trockene Flecken unter dem Dach davor machte ich aus. Dann ueberlegte ich, ob man das Gebaeude hier absperren wird. Vllt. bleibt das ja die ganze Nacht ueber offen. Als ich um das Gebaeude herumschaute, fand ich auch das Nomadendorf, bei dem ein paar Nomadenzelte herumstanden, die man wohl anmieten kann um dort zu uebernachten. Als ich mich dort umsah, war aber niemand ausser ein putziger Hund da der sich ueber Streicheleinheiten freute. Allerdings war eine Huette offen, in der auch Baenke standen.
Bart, der kleine suesse Hund

Zurueck beim Restaurant versuchte ich dann die 2 Telefonnummern anzurufen, die ich bei der Huette fand. Allerdings ging niemand an's Telefon. Dann zog ich dann bald in den Innenbereich um, da es dort waermer war und als ich das Gefuehl hatte, dass die hier schliessen, beschloss ich in die Huette mit den Baenken zu gehen. Hier sitze ich jetzt immer noch und warte auf den Gastgeber, mit dem ich per SMS kommuniziere. Ein bisschen frisch ist es hier mittlerweile geworden und hin und wieder hoere ich ein Donnergrollen. Ich ueberlegte mir im Restaurant ja noch, ob ich die naechsten 4 Stunden noch weiter zur naechsten Huette gehen sollte, aber das waere wohl ein grosser Fehler gewesen. Der suesse Hund namens Bart (eine Frau kam kurz rein, die mir seinen Namen sagte) hat bei Donner auch Angst und kauert sich auf dem Boden neben mir zusammen.