Die nun folgenden 4 Eintraege wurden spaeter aufgrund von Stichpunkten ausformuliert, da aufgrund des Zeitmangels keine Zeit zum Schreiben war. Diesen und den folgenden Eintrag habe ich sogar 3x geschrieben, da die Speicherkarte in meinem Handy defekt war.
An diesem Tag sind wir wieder mal sehr frueh aufgestanden. Julie ist zu meinem Erfreuen vor mir aufgestanden, da wir das Zelt kaputt gemacht haetten, wenn wir gleichzeitig unser Graffl zusammengepackt haetten. Vor dem Refugio, welches sich nahe des Campingplatzes befand, gab es wieder ein wahres Schlemmerfruehstueck mit den Sachen, die wir eine Stunde lang von dem Supermarkt hergeschleppt hatten. Einen halben Liter O-Saft und die St. Magdalenas, eine Art kleine Mini-Bisquitt-Teigstuecke gab ich dann an andere Wanderer weiter die sich darueber hoechst erfreuten.
Beim Loswandern waren die Berge teilweise immer noch vom Nebel umhuellt. Allerdings versperrte uns den ganzen Tag lang keine dieser Wolken die Sicht. Zuerst verlief der Weg entlang eines Flusses weiter ueber Wiesenwege und kleine Bruecken, bis er dann auf eine Schotterstrasse ueberfuehrte. Diese Schotterstrasse verlief dann steiler ansteigend den Berg eines von den vielen Taelern hoch. Teilweise wurde der Fahrtweg durch einen Felsen geschlagen. Dann kam uns auch noch ein Wanderer entgegen der nach einem schwarzen Hut fragte. Der ist ihm gestern Abend beim Aufstieg zur ersten Nothuette heruntergefallen. Na, das hat sich ja rentiert! Leider fanden wir drei aber auf dem Weg hier hoch keinen Hut, wovon sich der Wanderer aber nicht abbringen lies und weiter den Weg bergablief in der Hoffnung den Hut doch noch zu finden.
Die Nothuette, die ziemlich ungemuetlich ist
(image by
Alain Collet)
Diese Schotterstrasse fuehrte uns bis zur ersten Nothuette bei der sich der Wanderer mit seinen Freunden einquartiert hatte. Bei dieser Huette waren aber dann keine weiteren rot-weiss Markierungen mehr vorhanden, dafuer ein grosser Wanderweg und ein kleinerer Trampelpfad zu sehen. Julie fand dann in ihrem Fuehrer die Information, dass der GR11 dem kleinen Wanderweg weiter folgte und schon bald fanden wir weitere GR11 Markierungen. Dieser kleine Pfad fuehrte uns ueber schoene Wiesen und teils steile Abhaenge, und wieder mal ueber zerschissene Wege 300 HM hoeher zur naechsten Nothuette die allerdings fuer keine Uebernachtung brauchbar war. Dort machten wir dann auch kurz Pause. Bei dem nun folgenden Weg waren die Markierungen wieder mal nur schlecht erkennbar oder einfach nicht vorhanden. So folgten wir dem Flusslauf weiter, bis die Markierungen nicht mehr vorhanden waren und folgten dann den Steinmaennchen weiter. Allerdings war das nicht der GR11, wir stiessen spaeter aber wieder zu diesem ohne grossem Umweg dazu. Immer wieder verloren wir den GR11, folgten anderen Steinmaennchen und fanden dann wieder zu diesem zurueck. Recht schoen war das nicht, machte aber keine Probleme. Die Landschaft hat sich wieder mal von anfangs Baeumen, dann Wiesen mit Kuehen, jetzt in steinige Landschaft verwandelt. Der Aufstieg selbst war sehr kraeftezehrend. Viel Geroellfelder waren zu durchwandern mit teilweise sehr grossen Steinen und wieder mal war keine kleine Pause zwischendrin fuer mich noetig.
Eines der vielen putzigen Murmeltiere
(image by
Alain Collet)
Der relativ unspektakulaere Uebergang bot nicht einmal eine schoene Aussicht. Allerdings pfiff dort oben der Wind so stark, dass ich ohne Pause einfach weiter lief und bei dem Abstieg beinahe falsch heruntergelaufen waere. Hier oben waren die GR11 Markierungen mal wieder sehr schwer zu finden und der Abstieg des GR11 begann auch erst spaeter. Zuerst verlief der Weg naemlich aus der Ferne unsichtbar durch ein Blockgeroellfeld und erst dann relativ steil zum Stausee herunter. Die Suche nach einem schoenen Siestaplatz war nicht ganz einfach, da der Wind auch beim Abstieg immer noch sehr stark blies. So ueberquerten wir vom GR11 abzweigend den Damm um auf der anderen Seeseite unser Lunch fuer eine gute Stunde zu halten. Dort baute auch irgendjemand schon um die Mittagszeit sein Zelt auf. Da wunderte es mich jetzt doch, was der hier oben um diese Zeit bereits machte. Evtl. wollte er aber Fotos vom See bei Nacht schiessen oder einfach nur Sterne gucken.
Blick auf einen sehr, sehr beruehmten Berg dessen Namen ich vergessen habe
(image by
Alain Collet)
Der Abstieg erfolgte zuerst ueber Blockfelsen. Hierbei musste ich an Tobi denken, der mittlerweile ein paar schmerzende Blasen hatte bei denen ein solcher Abstieg ganz sicher nicht das angenehmste ist. Nach diesen Blockfelsen hatten wir dann auch bald einen schoenen Ausblick auf das Dorf hinab, das unseren Zielort darstellte. Allerdings gab es unzaehlige Kehren, die den Abstieg noch schmerzhafter gemacht haetten, als er ohnehin schon war. Unzaehlige Kehren schlaengelten sich den Berg herunter. So nahm ich jede nur moegliche Abkuerzung, egal ob der Weg als nicht zu gehen markiert war. Der Abstieg war einfach nur schmerzhaft fuer die Fuesse und zog sich eine halbe Ewigkeit hin. Die Ankunft am Zielort wurde mit Cola-Bier begossen, gefolgt von der Einquartierung im Refuge, Zelt trocknen, Lager beziehen.
Unten liegt Banos de Panticosa und der Weg fuer morgen fuehrt und rechts wieder hoch
(image by
Alain Collet)
Es war ca. 18 Uhr und einer der Attraktionen des Dorfes war, dass es hier ein Thermalbad gab. Leider musste ich eine Drecksbadehose fuer 20 EUR kaufen die im Einkauf vllt. 2 EUR kostet! Das machen die sicher mit Absicht. Meine Wanderhose war angeblich dafuer unbrauchbar. Das Bad selbst war relativ abgewrackt, mit Baustellen versehen oder unfertig. Allerdings war es ein Thermalbad mit Bubbelblasen und anderen sehr tollen Duesen, bei denen Julie und ich unsere Fuesse und andere Koerperteile massieren liessen. Tobi war zwischenzeitlich saunieren und als wir in die Sauna gingen musste ich feststellen, dass die Sauna viel zu kalt war, vllt. 60 Grad. Das soll eine finnische Sauna sein?!? Das Bad selbst habe ich als Letzter, nach offizieller Oeffnungszeit verlassen.
Happa Happa mit der Pizza von jemand anders
(image by Tobias Neckel)
Zum Abendessen gingen wir in ein italienisches Restaurant. Die Pizza fuer mich kam sehr frueh und spaeter hat es sich herausgestellt, dass es nicht meine war und auch nicht die, die ich mir bestellt hatte. Rotwein war prima. Wieder mal habe ich eine Flasche spritziges Wasser verschwinden lassen.