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Dienstag, 26.08.2014

Tag 4 - Pilger, Hoehenmeter und Zusammenlegen

Saint-Etienne-de-Baigorry → Col d'Aharaza → Munhoa → Saint-Jeaon-Pied-de-Port → Caro → Esterencuby → Kaskoleta
Eine der vielen huebschen alten Bruecken die es auf dem GR10 zu sehen gab

Der heutige Tag war einfach prima. Die Sonne schien die ganze Zeit und es war leicht bewoelkt was zum Wandern sehr, sehr gut ist, ich habe eine sehr grosse Strecke und viele HM geschafft, die Gite d'etape in der ich mich gerade befinde war genau in der richtigen Entfernung um noch weiterlaufen zu koennen und ich bin vor allem aus dem Pilger-Grattler-Dorf in dem ich einen Zwischenaufenthalt gehabt haette entflohen. Vermutlich waren das heute 1600 HM hoch und ca. 1400 HM runter. Vermutlich ueberall etwas mehr wg. Umwegen und Auf-Ab Gaengen. Aber das interessiert mich jetzt nicht mehr. Mein GPS Logger zeigt auch ueber 30 km an. Also alles prima!
Aufstiegsweg durch viel Farn

Als ich nach 12 Uhr in mein Zelt stieg, bin ich eigentlich relativ schnell eingeschlafen. Leider wachte ich in der Nacht oefters auf. Vermutlich lag das daran, dass das Flutlicht direkt auf mein Zelt schien und ich sogar mitten in der Nacht um halb 3 davon ausging, dass es schon Morgen waere. Das Flutlicht wurde leider erst Abends eingeschaltet, weshalb ich das vorher nicht gesehen hatte. Irgendwann bimmelte dann auch der Wecker, den ich sogleich um 15 Minuten weiter stellte. Allerdings wartete ich nicht ab, bis dieser nochmals bimmelte sondern stand gleich auf, bzw. setzte mich in mein Zelt um mein Zeug aufzuraeumen. Es macht irgendwie keinen Sinn, nach 15 Minuten wieder aus dem Schlaf gerissen zu werden. Meinem Magen ging es gar nicht gut. Er grummelte und rumorte. Der Wein schien ihm nicht gut getan zu haben. Kopfschmerzen hatte ich aber nicht! Den Rucksack und das andere Graffl schaffte ich gleich nebenan in den Gemeinschaftsraum den es hier beim Zeltplatz gab. Dort konnte ich ohne dem Morgentau ausgesetzt zu sein und in angenehmer Waerme fruehstuecken. Es war in etwa um 7 Uhr frueh. Dann holte ich mein Zeug aus dem Kuehlschrank der allen Campingplatzbewohnern offen stand. Auch das ist etwas, was ich bisher nicht bei anderen Campingplaetzen gesehen hatte. Das macht diesen schnuckelig kleinen, an einen Supermarkt angebundenen, mit tollen Toiletten und Duschen versehenen Campingplatz noch sympathischer. Allerdings war das mit einem Haken verbunden: Das obere Gefrierfach hatte keinen Deckel mehr und dadurch gefror mein Zeug etwas durch. In meinem Multivitaminsaft war damit ein Eisklumpen vorhanden. Deshalb legte ich diesen und auch die beiden Wasserflaschen, in denen das Wasser beim Trinken kristallisierte, gleich in heisses Wasser und bereitete mir etwas weniger als ein halbes Baguette mit Schinken und Kaese zum Fruehstueck.
Einer der herrlichen Ausblicke von heute

Dann machte ich mich an's Zelt abbauen, welches ich zuerst wieder noch mehr mit meinem Handtuch abtrocknete. Das hilft wirklich, ein paar Gramm an weiterem Gewicht einzusparen und den Inhalt des Rucksacks etwas mehr vor etwas Feuchtem zu schuetzen. Sorgfaeltig zaehlte ich wieder die Heringe um ganz sicher keinen zu vergessen und packelte sodann das Zelt mit den Heringen, den Stangen und der Rettungsdecke in den Sack. Anschliessend freute ich mich wieder ueber eine super Toilette mit grossem Vorrat an Toilettenpapier. Ja, das muss wirklich erwaehnt werden nachdem, was ich vorher erlebt hatte. Beim Fruehstuecken war's mir noch so von dem Wein im Magen schlecht, dass ich nur schwerlich einen Bissen herunterbrachte und ich mich zum Essen zwingen musste. Allerdings schaffte ich nur einen Teil des halben Baguettes, wenn auch den groessten Teil. Der andere landete im Muell. Das gestern eingekaufte Wasser erwies sich dann nicht als spritziges Wasser sondern als eines mit einem extra Geschmack. Aber das spielte keine grosse Rolle, da der Saft sowieso ein Mutivitaminsaft war. So schuettete ich eine SMS Mischung zusammen, statt einer SOS Mischung. Das M steht hierbei fuer Multivitamin. Eine weitere Flasche packte ich mir in den Rucksack und so startete ich mit weiterem Wasser in der Trinkblase mit insgesamt 4 Liter Wasser, was natuerlich total ueberzogen war aber das machte auch keinen Unterschied. Ich spuere aus irgendeinem Grund keinen wirklichen Unterschied, ob ich nun 1 oder 4 Liter Wasser mit mir trage. So startete ich in den heutigen Tag, der mir vieles zeigen und mich weit voranbringen wird.
Als der Wind mit den Wolken spielte

Zuerst musste ich die 10 Minuten zurueck in's Dorf laufen und folgte dann weiter der Hauptstrasse bis der Wanderweg dann auch schon bald nach links abbog. Fuer diese Etappe musste ich ca. 1000 HM hochsteigen. Also nicht gerade ein Meisterstueck aber es musste trotzdem geschafft werden. Teils ueber Schotterwege, teils ueber Teerwege verlief der erste Teil des Weges nach oben. An eines kann ich mich noch genau erinnern. Naemlich die Sonne, die unerbittert schon jetzt in der Frueh herunterbrannte und sogar den Morgen zu einer leichten Qual werden liess. So trank ich nur im Schatten der Baeume und hoffte auch, dass ich bald wieder mehr unter dem Schutz von Baeumen stand. Der Startort lag immer noch fast aus Meeresspiegel, was sich in ein paar Tagen deutlich aendern wird, aehnlich wie zu dem GR11 bei dem die Orte dazwischen alle ueber 1000 HM lagen. Dann kann die durch die Sonne entstandene Waerme auch nicht mehr soviel Schweiss kosten. Immer wieder bog der Weg ab und als ich mich umschaute stellte ich mir wieder mal die Frage, wo dieser ueberhaupt entlang laeuft. Ohne Karte und Kompass zu verwenden ist diese Frage nicht ganz einfach zu beantworten. Nach etlichen HM zweigte ein richtiger Wanderweg links ab und verlief links entlang des Oylarandoy. Das entsprach ganz und gar nicht dem, was in meiner Karte und in meinem Fuehrer stand. Anscheinend wurde hier der GR10 umgelegt, um statt ueber die Strasse ueber einen Wanderweg zu verlaufen. Hoffentlich gibt es keine von diesen Ueberraschungen mit einer richtig grossen Umleitung die einen anderen Zielort ansteuert.
Blick zurueck. Der Wanderweg verlief rechts entlang des Berges. Der "alte" GR10 verlief laut Karte auf der Strasse links im Bild.

Wie auch immer lief ich also links um den Gipfel herum und konnte ein wunderbares Naturschauspiel beobachten. Der Wind wehte ein kleines Woelkchen ueber einen Nachbarhang, wobei ich das Gefuehl hatte, dass es so scheint, wie wenn die Wolke den Hang streicheln wuerde. Dann wurde diese Wolke ganz langsam zerrisssen und wehte auf mich zu, wickelte mich [in] ihr kuehles Nass ein und liess mich dann wieder los. Der Weg fuehrte weiter leicht aufsteigend den Hang hinauf um dann bei der Zusammenfuehrung mit dem "alten GR10" eine gute Gelegenheit zu bieten, das SMS Wasser weiter mit der anderen Wasserflasche im Rucksack zu verduennen. Das SMS Wasser war naemlich mittlerweile fast ausgegangen und musste weiter verduennt werden. Vom Aufstieg hatte ich bisher aber nur vllt. 700 HM geschafft, fehlten also noch weitere 300 HM die ich nun weiter langsam ansteigend bewaeltigen musste.
Geradeaus ging's runter

Vorbei an Schafen und Bauernhoefen verlief der Weg dann kurz weiter ueber eine Strasse um dann wieder schnell nach links auf einer Wiese den hoechsten Punkt fuer heute erklimmen zu lassen, den Munhoa mit 1021 HM. Bei diesem Abstieg verlor ich kurz die Wegmarkierungen und ging dann einfach direkt zum Gipfel hoch, wo ich dann irgendwann wieder die Wegmarkierungen gefunden hatte. Dort oben wollte ich eigentlich eine kleine Pause machen, allerdings wurde mir von einer wilden Horde von Ameisen ein Strich durch die Rechnung gemacht. Im Nu waren ca. 10 fliegende Ameisen auf mir und jedes mal, wenn ich eine davon in's Nirvana schickte, kamen 2 dafuer nach. So packelte ich eben wieder alles schnell zusammen, schnuerte meine Schuhe sehr fest zusammen, blickte noch ein letztes Mal zurueck um zu sehen wo ich hergekommen war und machte mich dann an den Abstieg. Nach ein paar Wandermarkierungen auf der Wiese kam ich aber dann doch frueher als erhofft wieder auf der Strasse raus und war nun mit einem Strassenhatsch konfrontiert. Die erste Abkuerzung liess ich noch unangetastet, da ich mir nicht sicher sein konnte, ob das auch der GR10 sein wuerde. Danach nahm ich aber jede nur erdenkliche Abkuerzung, die sich mir anbot. Es war mir egal, ob ich damit evtl. einen anderen Weg zum Zielort laufen musste, Hauptsache ich muss nicht diese Schotterstrasse absteigen. So gelangte ich weiter und weiter bergab, gab anderen Wanderern auch den Tipp, nicht der Strasse sondern den Abkuerzungen zu folgen was diese natuerlich ignorierten und fand unterwegs sogar eine Trinkwasserquelle um das SMS Wasser weiter zu verduennen. Diese Trinkwasserquelle war direkt an einem seltsamen Wasserschacht angebracht mit einem Druckknopfwasserhahn.
Pista! Pista!

Der Strassenhatsch nahm fuer den Rest der Etappe kein Ende mehr und ich beschloss bereits relativ frueh beim Abstieg auf die Sandalen zu wechseln. Naemlich ab dem Zeitpunkt, als ich auf die Teerstrasse wechselte. Ein paar Minuten nach dem Reifenwechsel gab es dann in meinem linken Fuss einen Stich und irgendetwas groesseres schmerzte, wobei dieser Schmerz sogleich aufhoerte. Hm... vllt. habe ich damit etwas hingerichtet, was seit mittlerweile 1,5 Monaten nicht mehr stimmt. So hatschte ich anfangs etwas humpelnd weiter und las dann an einem Wegweiser, dass der Zielort noch 7,5 km entfernt sei. Das kann doch nicht sein! Den Zielort konnte ich doch schon von ganz oben sehen! Das Abmessen der Strecke mit meinem Daumen ergab auch eine Strecke von deutlich unter 7,5 km.
Die leckeren Brombeeren

Dieser Strassenhatsch fuehrte mich dann durch eine Ortschaft Lasse, bei der es auch eine Zwischenstoppmoeglichkeit gegeben hat. Dort duftete es auch wunderbar nach irgendeinem Kuchen und ich ueberlegte mir schon, ob ich nicht doch einkehren sollte, aber aus zeitlichen Gruenden musste ich gleich weiter. Die Autobahn verlief dann weiter bergab, schlaengelte sich durch das Tal und dann kurz hoch zu einem Dorf und endete schliesslich in Saint-Jean-de-Port, wo ich in einem Lidl Supermarkt gleich einkaufen ging. In dem Pilger-Zielort war sicher alles ueberteuert oder nicht vorhanden. So holte ich mir erst mal einen Einkaufswagen, da meine Fuesse schmerzten. In diesen packte ich den Rucksack und das andere Graffl und fuhr so in den Lidl Supermarkt rein. Dort holte ich mir Saft, 2 Flaschen spritziges Wasser, etwas Wurst, einen Fertigsalat und ein T-Shirt, da ich bisher nur 2 T-Shirts mir mir herumtrug und ich sicher ein Drittes brauche, wenn ich erst mal auf den Nothuetten uebernachten werde. An der Kasse wurde ich dann schon etwas seltsam wg. meinem Rucksack im Einkaufswagen angeschaut und auch darum gebeten, den Rucksack das naechste Mal bei der Kasse stehen zu lassen.
Die Stadt in der es vor Pilgern nur so gewimmelt hat

Dann ging's auch schon weiter in das Zentrum, wo mich viele Touristen erwarteten. In der Tat hatte diese Stadt einiges an sich. Die Stadtmauer, die alten Tore, die alte Innenstadt. Alles war ganz nach meinem Geschmack, wenn doch nicht diese Menschenmassen waeren. Als ob das nicht gereicht haette, gab es hier auch noch diese seltsamen Pilger. Als ich mich auf einer Bank zum Mittagessen hinsetzte, konnte ich schon alleine 5 an der Zahl sehen, die auf dem Jakobsweg unterwegs waren. Mit einem Iren kam ich dann etwas in's Gespraech. Er meinte, dass das sein erster Tag ist und morgen gleich die schwerste Etappe von allen anstand. Das hier ist naemlich der meistgenutzte Startort fuer die Ueberquerung der Pyrenaeen. Das ist zwar nur ein Tagesmarsch, aber das scheint fuer diese Pilgergrattler ja auch keine Rolle zu spielen. Etwas Schoenes musste ich aber an dem Pilgerpfad feststellen, als ich in den Fuehrer schaute. Es gibt alle paar km irgendeine Unterkunft, wo man sicher auch Bier bekommen koennte. Das waere also auf jeden Fall eine Moeglichkeit fuer mich, den Jakobsweg komplett betrunken zu gehen. Auf der Bank die ich mir mit dem Iren teilte, futterte ich dann auch den Salat sowie etwas Baguette welches mit Salami belegt war und trank die Haelfte des Multivitaminsaftes. Aus der andere Haelfte wurde wieder eine SMS Mischung gezaubert.
Der weitere Aufstieg ueber Farnwiesen

Dann machte ich mich an die weitere Etappe, da ich hier nicht bleiben wollte und die kommende Etappe auch einfach viel zu kurz war als diese an einem Tag zu laufen. Dieser Weg verlief erst mal raus aus dem Pilgerdorf und ueber eine Teerstrasse zu einem anderen Dorf Caro rueber. Viele Hoehenmeter, vllt. 400, sollten mich erwarten, weshalb ich alles gab. Das SMS Wasser half dabei sicherlich auch. Ich habe das Gefuehl, dass der Saft meinem Koerper zusaetzliche Kraft gibt. Evtl. liegt das an dem Fruchtzucker o.ae. Auf jeden Fall kann ich damit ohne grosse Pausen einzulegen weiter wandern. Ich hoffe nur, dass sich mein Koerper nicht daran gewoehnt und ploetzlich irgendwann unterzuckert. Damit wuerde ich fuer mind. 1/2 Stunde an Ort und Stelle festsitzen. Nach dem Dorf gelangte ich ueber den GR10 erst mal in einen huebschen und mich vor der Sonne schuetzenden Wald. Nach ein paar Abzweigungen auf Schotter- und Teerstrassen endete eine Strasse in einem Feld und von nun an ging es ueber Wiesen und Farnfelder bergauf. Ein kleiner Wanderweg fuehrte durch diese Farnfelder weiter hoch, vorbei an ein paar Felsen und dann war ich auch "schon" beim Uebergang. Der Aufstieg war aber doch erschwerlicher als erwartet und oben erwartete mich nun eine Schotterstrasse ueber die der Rest des Abstieges erfolgte.
Die Autobahn nach Kaskoleta

Erfreulicherweise traf ich kurz vor dem Uebergang einen Franzosen, der zwar nicht auf dem GR10 unterwegs war, allerdings sich hier gut auskannte. Er meinte auch, dass er nach dem Abstieg noch weiter hochlaufen wird um bei einem anderen Gite d'etape zu zelten. Diese Unterkunft wuerde auch auf meinem Weg liegen und bedarf vllt. noch weiterer 300 HM Anstieg und mein Plan war gefasst, zu dieser Unterkunft hochzulaufen. Besonders, da es sogar Zeltmoeglichkeiten gibt. Urspruenglich hatte ich vor, oben beim Uebergang eine Pause zu machen, allerdings gab es hier keinen schoenen Platz. Also lief ich einen guten Platz suchend die Strasse weiter runter, und weiter runter und stellte dann fest, dass ich sowieso gleich unten bin. Etwa 45 Minuten spaeter stand ich dann im Dorf und kehrte sogleich in das Restaurant ein um meine Schuhe auszuziehen und meine Fuesse zu massieren. Dort bestellte ich mir auch ein spritziges Mineralwasser. Das andere SMS Wasser wollte ich mir naemlich fuer morgen aufsparen. Das wird morgen sicherlich einiges helfen, da ein sehr langer und anstrengender Wandertag bevorstehen wird. Spaeter gesellten sich auch noch weitere Franzosen an den Tisch und gaben mir auch etwas von ihrem mitgebrachtem Kuchen ab. So schmeckt der Supermarktkuchen gleich viel besser!
Der Zeltplatz

Alles Warten hilft nichts und ich musste irgendwann weiter.um noch zu der endgueltigen Unterkunft fuer heute zu kommen. So packelte ich mein Zeug zusammen und uebergab den Muell den Wirtsleuten die so freundlich waren, diesen auch anzunehmen. Der Weg verlief zumeist ueber die Strasse, weshalb ich gleich meine Sandalen anzog. Seit dem seltsamen einmal stechenden Schmerz beim heutigen Abstieg als ich zu den Sandalen gewechselt bin, scheint es meinem Fuss etwas besser zu gehen. Vllt. war genau das, was ihm gefehlt hat. Evtl. [habe] ich aber auch irgendetwas gerissen, was jetzt nicht mehr schmerzen kann :-). Ueber die Strasse und den Hinweisschildern zur Unterkunft Kaskoleta folgend schmorte ich in der Resthitze des Spaetnachmittags und war wieder ueber jeden Baum erfreut der mir Schatten spendete. Meter um Meter zog sich die Strasse hoch und immer, wenn ich dachte dass es das doch sein muesste, gab es noch eine weitere Kehre. Dann bog der GR10 auch noch auf einen Wanderweg ab, der relativ kurz und steil weiter zu einer Strasse hochfuehrte und wieder fragte ich mich, wo denn nun das Ziel ist, da ich nun einen freien Blick auf die naechsten paar km hatte, aber nichts erkennen konnte. Die Unterkunft verbarg sich dann aber zu meinem Erfreuen bei einem kleinen Abzweig nach links und dort war ich nicht der Einzige. Ca. 8 weitere Wanderer fanden hier Zuflucht. Zwei weitere mit Zelt, darunter auch der Franzose der mich auf die Zeltmoeglichkeit hier oben hingewiesen hatte, und ein paar andere Wanderer von denen ich den ein oder anderen vllt. morgen antreffen werde.
Abendessen

Beim Zeltaufbau war ich ploetzlich geschockt. Es fehlten mir 2 Heringe. War ich denn in der Frueh noch so besoffen, dass ich die abgezaehlten Heringe doppelt sah? Schnell fand ich mich mit der Lage ab, dass ich nun mit 2 Heringen weniger herumlaufen muss. Kurz nachdem ich mein Zelt aufgebaut hatte, begann es dann auch zu regnen. Das machte aber nicht viel, da das Zelt ja bereits aufgebaut war und ich an der Huette angekommen war. Als ich im Regen mein Zelt noch schloss, fand ich dann zu meinem hoechsten Erfreuen auch die anderen 2 Heringe, die aus irgendeinem Grund auf der Sicherheitsdecke lagen die ich wieder unter mein Zelt gelegt habe. Das Abendessen bestand aus irgendeinem Salatreis, den ich vorher auch noch nicht gesehen hatte. Dort war Reis mit allem moeglichen drin. Eier, Gemuese, Sardinen, Tomaten (pfui!), etc. Das scheint mir eher ein Restesalat zu sein. Dazu gab es franzoesische Wurst die Parfee oder so aehnlich ausgesprochen wird. Das erinnert mich alles irgendwie an eine gute Dosenwurst Innereien von unserem Metzger daheim.
Die Schnecke die es sich in der Huette gemuetlich machte

Das Zelten ist unschlagbar guenstig. Es kostet nur 5 EUR im Gegensatz zu 16 EUR fuer eine Uebernachtung im Haus. Ab sofort pfeife ich auch auf den Cola und Bier Verzicht. Erstens habe ich gestern unbewusst Cola Zero und Fanta gekauft, um mir daraus ein Spezi zu mischen, zweitens trinke ist stattdessen Saft und mehr Wein was auch nicht gerade gesund ist und drittens will ich den Wandertrip geniesen und dazu gehoert eben Cola und Bier bei mir dazu. So, ich bin hundemuede, es ist schon wieder halb 12 und ich pack's jetzt in mein Zelt.